Erste Alpin-Medic-Ausbildung im Tiroler Unterland
Alpin-Medic ist eine auf die speziellen Herausforderungen der Bergrettung zugeschnittene Erstversorgungsmaßnahme im alpinen Gelände. Auf Betreiben der Ortsstelle Kufstein fand Mitte Mai eine erste solche Ausbildung in Hinterbärenbad im Wilden Kaiser statt.
Erste Hilfe für und medizinische Versorgung von Patienten in alpinen Notsituationen unterscheidet sich von den Einsatzsituationen anderer Rettungsorganisationen. Die Mittel sind begrenzt, die äußeren Umstände äußerst variabel, und die Einsatzteams immer wieder neu zusammengewürfelt.
Gleichzeitig reifte unter den ehrenamtlichen Bergrettern und Bergretterinnen Tirols der Wunsch heran, eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung in Sachen medizinischer Grundversorgung von Verletzten zu erhalten.
Das Medizinreferat der Bergrettung Tirol erarbeitete also in Zusammenarbeit mit internationalen Experten auch aus dem militärischen Bereich eine Handlungsanleitung für eine Verwundetenversorgung durch Bergretter. Mittels Abarbeitung eines einfach gehaltenen Schemas können so in kurzer Zeit wesentliche Vitalfunktionen überprüft und Gefahren für das Leben von Verletzten erkannt werden.
Den Bergrettern wird damit ein Werkzeug zur Hand gegeben mit einfachen Mitteln notwendige Entscheidungen zu treffen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Geschult wird diese Maßnahme in einem dreitägigen Basiskurs, zwei darauf aufbauende Kurse werden ebenfalls angeboten.
Bisher fanden die stets rasch ausgebuchten Trainingskurse ausschließlich im Ausbildungszentrum der Bergrettung Tirol im Jamtal statt. Dabei war der Andrang bald zu groß, gleichzeitig die Anfahrt für viele Ortstellen sehr weit.
Erstmals wurde nun ein Basiskurs im Unterland abgehalten. Als Kursort war ursprünglich das Stripsenjochhaus geplant, aber die dort noch herrschenden tiefwinterlichen Bedingungen zwangen zu einer Verlegung ins Anton-Karg-Haus in Hinterbärenbad.
Vom 17. bis 19. Mai nahmen 23 Bergretter und Bergretterinnen aus allen Ortsstellen des Bezirks daran teil. Geschult wurden sie von insgesamt sechs Landesausbildnern der Bergrettung Tirol.
Kursinhalte waren das oben beschriebene Alpin-Medic-Grundprogramm (auch als Bodycheck oder ABCDE-Schema bekannt) und Bergungen mit dem Dyneema-Personenbergesystem.