Einsatz 60/2016
Fleischbank Nordgrat bei winterlichen Bedingungen
Trotz ungünstiger Verhältnisse versuchten sich zwei Bergsteiger am
Nordgrat der Fleischbank im Kaisergebirge. Das Unternehmen endete mit
der bis dato längsten Bergungsaktion dieses Jahres.
Am Donnerstag, dem 6.Oktober, machten sich der 49- und der 51jährige an
die Besteigung der Fleischbank (2186m) über deren Nordgrat. Dabei sind
ca. 1300 Klettermeter auf 700 Höhenmetern im dritten Schwierigkeitsgrad
zu überwinden. Der Wetterbericht sagte unwirtliche Bedingungen und
frostige Temperaturen oberhalb von 1000 Meter Seehöhe voraus.
Rund
hundert Meter unterhalb des Gipfels gerieten die beiden in eine für sie
ausweglose Situation, und sahen sich gegen Mitternacht gezwungen einen
Notruf abzusetzen. Von der Leitstelle wurde die Ortstelle St. Johann
alarmiert, die wiederum Unterstützung durch die Bergrettung Kufstein
anforderte. Insgesamt waren 13 Bergretter, fünf der Ortstelle Kufstein,
an der Bergung beteiligt.
In den frühen Morgenstunden des 7.10.
konnte erstmals Sichtkontakt mit den auf einem Felsband Gestrandeten
hergestellt werden, gegen fünf Uhr erreichten die Bergretter im Dunkeln
und über vereiste Felsen die Patienten. Diese trafen sie zwar
unverletzt, jedoch unterkühlt und in schlechtem Allgemeinzustand an.
Bevor sie mit Wärmepackungen versorgt werden konnten, mussten sie erst
in absturzsicheres Gelände geborgen werden. Selbst bei Tageslicht war
dann angesichts der Witterungsverhältnisse an eine Bergung durch einen
Hubschrauber nicht zu denken, sodass der Abstieg bei Nebel und
Schneefall wiederum zu Fuß über den Nordgrat bewältigt werden musste.
Nach insgesamt über 18 Stunden Einsatzzeit am Berg konnten die
Geretteten dann an der Griesenauer Alm entlassen werden.
Bericht auf ORF Tirol:
Bericht auf tt.online: